Klar, wir möchten alle gern selbst entscheiden,
was aus uns wird. Wie wir uns entwickeln, wollen wir am liebsten ganz allein bestimmen – aber – immer reden andere mit! Und die haben sich noch nicht mal untereinander abgesprochen! Kein Wunder also, dass wir schnell mal durcheinander geraten. Da gibt es Eltern, die besonders stolz auf uns wären, wenn wir den von ihnen verfehlten Entwicklungsweg an ihrer Stelle gingen. Oder Lehrer, die in uns besondere Talente entdecken oder vermissen – je nach ihrem eigenen Lieblingsfach. Und dann haben wir ja auch Freunde, die bestimmte Fähigkeiten an uns besonders schätzen und uns deshalb auf diesem Gebiet eine große Zukunft zutrauen. Aber am deutlichsten zeigen uns doch immer noch die Medien, welche Entwicklung sich am meisten lohnt: Die Reichen und Schönen machen es vor, “Deutschlang sucht neue Superstars” lädt ein und in unzähligen Casting- Shows oder Strategiespielen können wir uns und die Welt zu unseren Gunsten verbessern. Dieses dauerhafte Rauschen von allen Seiten scheint uns in immer wieder wechselnde Richtungen zu treiben, damit wir endlich den ersehnten großen Erfolg haben.
Die Welt ist voller Chancen – oder Barrieren
Wenn da nicht die harte Realität des banalen Alltags wäre. Überall Wettbewerb, überall Bedingungen, Voraussetzungen, Hindernisse und Mühen, die VOR den Erfolg gesetzt sind. Bei anderen sieht es immer so klar und einfach aus, so als wäre ihre Entwicklung ganz logisch und folgerichtig aus ihren Fähigkeiten abgeleitet. Doch nein: häufig hat man bei genauerem Hinsehen den Eindruck, dass nur wenige dort gelandet sind, wo sie hingehören. Nur vereinzelt scheint es zu gelingen, dass man den gut bezahlten, inhaltlich attraktiven Traumjob in der schönsten aller Gegenden mit dem tollen Team und dem Super- Chef bekommt. Irgendetwas fehlt immer. Meistens sogar dauerhaft. Aussichtslos, darauf zu hoffen. Oder es sieht erst gut aus und stellt sich dann als Irrtum heraus: Der Job ist langweiliger als vermutet, die Kollegen sind maulfaul oder unfair, der Boss ist über-ehrgeizig und die Gegend ist zu teuer – oder irgendetwas anderes in dieser Art.
Wer aus den Fehlern der Anderen lernt, ist selber schuld!
Natürlich wollen wir schlauer sein und uns nicht auf etwas einlassen, was zu uns nicht passt, was uns unglücklich macht oder uns vorzeitig verschleißt. Gleichzeitig sind wir natürlich bereit und auch in der Lage, uns weiter zu entwickeln, uns anzupassen und zu zeigen, was in uns steckt. Denn natürlich sind wir irgendwie “besser” als die Anderen. Wir machen nicht deren Fehler! Wir machen lieber gar keine!
Nun gut, auch bei uns gibt es Grenzen. Auch wir sind nicht perfekt. Aber unsere eigenen Fehler sind alle erklärbar. Und wir hätten diese Fehler nicht gemacht, wenn nicht … (irgendwer oder irgendetwas uns daran gehindert hätte, schlauer zu sein?)
Dabei sollten wir dankbar sein für unsere Fehler: Sie zeigen uns unsere Grenzen und damit machen sie uns klar, an welcher Stelle wir entweder hilfreiche Partner suchen oder einen nächsten Schritt gehen müssen. Unsere Fehler sind Wegweiser in umgekehrter Richtung. Wo wir Fehler machen, sind wir entweder unaufmerksam (also desinteressiert) oder unfähig (also untalentiert). Denn Interesse und Talent sind nun mal – und nur wenn sie gleichzeitig vorliegen – die Voraussetzungen dafür, dass wir die Mühe (Energie) aufbringen, etwas zu lernen. Etwas also GUT zu können, ist das Ergebnis von Interesse und Talent, gepaart mit Mühe. Deshalb lohnt es sich gar nicht, die “Fehler” der Anderen zu vermeiden. Viel besser ist es, die eigenen Fehler zu machen und daraus zu lernen.
Meine Einladung an Sie:
Wenn Sie aus meinen Beiträgen schon Tipps, Anregungen oder einfach hilfreiche Ideen zu richtig guten Chefbeziehungen bekommen haben (so dass Sie anderen Führungskräften jetzt besser mitteilen können, wie sie mit Ihnen umgehen sollen), dann freue ich mich auf Ihre Meinung unter: