Dr. Karin Rasmussen - Kennst Du Dein ICH?

Kennst Du Dein ICH?

Echtes Selbst Sie wissen schon: zwischen Selbst - und Fremdbild liegen manchmal Welten! Und nicht immer ist das Fremdbild richtiger, “wahrer” oder auch nur hilfreicher, als Ihr Selbstbild - oder umgekehrt.

Echtes Selbst

Sie wissen schon: zwischen Selbst – und Fremdbild liegen manchmal Welten! Und nicht immer ist das Fremdbild richtiger, “wahrer” oder auch nur hilfreicher, als Ihr Selbstbild – oder umgekehrt. Da jeder Mensch einzigartig ist, kann auch ein Coach nie wissen, welches der „richtige“ Weg zum Erfolg und zur Selbstverwirklichung ist. So hatte auch mein neuer Coachee auf einer dieser seltsamen Veranstaltungen, über die er mir in unserem Erstgespräch berichtet hatte, zwar keinen Rat für seine aktuell anstehende berufliche Entscheidung gefunden, aber dennoch etwas gelernt: Außer ihm selbst konnte kein anderer Mensch wissen, was wirklich für ihn passen würde.

Zwei Seelen toben ach, in (m)einer Brust ...

… oder manchmal noch mehr! (frei nach J.W. v. Goethes “Faust”) Das “Selbst” ist gerade in solchen Entscheidungen, die einen großen Bereich des Lebens betreffen, gar nicht so einfach zu erkennen. Wir schwanken zwischen verschiedenen Möglichkeiten. Oder zwischen verschiedenen Zielen, die sich scheinbar widersprechen. Mein Coachee zum Beispiel wollte gerne einen Karriereweg finden, bei dem er seine Talente und Kenntnisse sinnvoll in der Praxis einsetzen konnte – gleichzeitig wollte er aber der Liebe wegen in einer bestimmten Region bleiben, eine interessante Tätigkeit haben und auch noch gut bezahlt werden. Ach ja, weitere Karrierechancen sollten auch noch dabei sein. Und vor allem: Die Arbeit sollte Spaß machen!

Die “innere Stimme” ist oft ein ganzer Chor

Na also: Wo gibt es denn diesen Traumjob? Wir hatten jetzt gemeinsam den Ansatzpunkt für ein Coaching gefunden. Nur wollte mein Coachee Hilfe bei seiner Entscheidung. Er glaubte wirklich, dass ein Coach sich in der Wirtschaft so gut auskennen müsste, um ihm eine konkrete Stellenempfehlung geben zu können. Ich wusste natürlich aus Erfahrung, dass dies ein Irrtum war. Zunächst aber gab es genügend Themen, um das Problem genauer zu betrachten.

Die Frage war: Worum ging es bei dieser Entscheidung für meinen Klienten? WAS war dabei für ihn WIE wichtig? Und WER alles sollte/dürfte/müsste dabei mitreden? Auf so viele Fragen war er noch nicht gefasst. Es gab darauf auch keine schnelle und einfache Antwort. Also: für das Ordnen der Gedanken und das Sortieren der Wünsche musste die „Hilfe“ her. Ein Coach (ich?) sollte der Dirigent für den Chor seiner vielen inneren und äußeren Stimmen sein. Doch Halt! Mein potenzieller Coachee hatte gerade von mir gehört, dass kein anderer wissen konnte, was zu ihm persönlich passt. Also auch kein Coach! Denn: Jeder hat seine eigenen Werte. Wir alle lieben an uns besondere Eigenschaften oder Fähigkeiten und haben andere Seiten an uns weniger gern. Für jeden sind bestimmte Personen und deren Meinungen wichtiger als andere. Bestimmte Umstände erscheinen den einen erstrebenswert und anderen unerträglich. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die berücksichtigt werden wollen. Je nach dem, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, gibt es immer etwas in uns selbst, das den Ausschlag für unsere Entscheidungen gibt. Deshalb antworten gute Coaches auch nicht auf die Frage „was soll ich tun?“ Coaches können uns aber näher an die entscheidende Klarheit heranführen, zur Antwort auf die Frage “was will ich selbst”? Die Besten unter ihnen können nämlich in dem Konzert der vielen inneren Stimmen von Coachees eine Harmonie erkennen, weil sie richtig gut zuhören! Das habe ich denn auch getan – und mein Coachee war nicht enttäuscht. Denn er hatte den Weg zu seiner Entscheidung selbst gefunden!

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