Karin Rasmussen - Machtmissbrauch als Karrierekiller

Machtmissbrauch als Karrierekiller

Machtmissbrauch ist kein seltenes Phänomen, sondern eine weit verbreitete Gefahr, die nicht nur individuelle Opfer betrifft, sondern ganze Karrieren zerstören kann. Auch in der Welt der Wissenschaft! Dabei wird oft erst dann darüber gesprochen, wenn es zu spät ist – wenn die Schäden bereits angerichtet sind. Doch was führt dazu, dass Machtmissbrauch immer wieder Karrieren zerstört, und wie kann das verhindert werden?

Der Kreislauf des Machtmissbrauchs: Karrieren im Visier

Machtmissbrauch beginnt oft schleichend. Führungskräfte, die sich über Regeln hinwegsetzen, agieren in einem Umfeld, das ihnen häufig viel Spielraum lässt. Sie nutzen ihre Position, um persönliche Vorteile zu erlangen – sei es durch die Bevorzugung bestimmter Mitarbeiter oder durch die gezielte Unterdrückung von anderen. Diese Ungleichbehandlung kann dazu führen, dass talentierte Mitarbeiter übersehen, marginalisiert oder gar aktiv behindert werden.

Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend: Leistung wird nicht anerkannt, Aufstiegschancen werden systematisch blockiert, und der Ruf wird durch gezielte Manipulationen geschädigt. In vielen Fällen führen diese Mechanismen zu einem vollständigen Karrierebruch. Opfer stehen oft vor dem Aus ihrer beruflichen Laufbahn, ohne sich wehren zu können, da sie sich in einem System der stillen Duldung und des Schweigens wiederfinden.

Warum wird nicht eingegriffen?

Einer der dramatischsten Fehler im Umgang mit Machtmissbrauch ist die fehlende Bereitschaft, rechtzeitig einzugreifen. Kollegen, Vorgesetzte oder Organisationen beobachten das Geschehen häufig, ohne zu handeln. Die Angst vor Repressionen oder die (berechtigte?) Sorge, selbst ins Visier zu geraten, hält viele davon ab, das Unrecht anzuprangern. So wird die Karriere von Betroffenen weiter beschädigt, während „Täter“ ihre Macht ausbauen.

Ein weiteres Hindernis ist die fehlende Unterstützung für die Opfer. Oft wird von ihnen erwartet, dass sie den Machtmissbrauch selbst beweisen und sich aktiv wehren. Doch gerade in solchem Machtgefälle ist es nahezu unmöglich, gegen die Täter vorzugehen, die über die berufliche Zukunft ihrer Opfer entscheiden.

Karrierebruch durch Machtmissbrauch: Was kann getan werden?

Die Frage nach Chancen zur Verhinderung von Machtmissbrauch und seinen zerstörerischen Auswirkungen auf Karrieren ist entscheidend. Es reicht nicht aus, auf Kontrollmechanismen zu setzen, die erst im Nachhinein greifen. Es bedarf einer Kultur, in der Macht geteilt und Verantwortung kollektiv wahrgenommen wird. Nur wenn alle Beteiligten – Vorgesetzte, Kollegen und Organisationen – frühzeitig Verantwortung übernehmen, können Karrieren und damit Menschen geschützt werden!

Zudem müssen vertrauenswürdige Anlaufstellen und Unterstützungssysteme für Betroffene geschaffen werden. So kann verhindert werden, dass Opfer allein gegen das System antreten müssen und nicht nur ihre beruflichen Chancen, sondern auch ihre Gesundheit, ihre Motivation und ihr Selbstvertrauen unwiderruflich zerstört werden.

Machtmissbrauch funktioniert nur, weil das Schweigen immer wieder zu lange anhält. Doch Karrieren müssen nicht am Missbrauch zerbrechen. Es ist an der Zeit, öffentlich darüber zu sprechen und aktiv einzugreifen, bevor der Schaden nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

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